Die Reise der Göttin – Tag 483

Göttinnen,

Nur kurz zum Warm Up für diese Geschichte….

Ihr könnt euch doch sicherlich noch an die Ereignisse in meiner Tiefgarage vor einiger Zeit erinnern. Ihr wisst schon, Riesenspinne, jeden Morgen mir entgegen rennend, Geschreie, das im ganzen Haus zu hören war….Ulrike nannte ich sie damals… ein Tip von meiner Freundin Lala…

„Gib ihnen Namen, das macht sie niedlicher“, meinte sie…. Und es half….. Ulrike war nicht mehr so angsteinflössend und irgendwann im Himmel.

Nun gut, mittlerweile bin ich ja umgezogen und habe einen eigenen großen Keller mit Waschraum. Natürlich beschlich mich von Anfang an immer einmal wieder der Gedanke, dass ich dort unten irgendwann Bekanntschaften machen werde, auf die ich verzichten kann…Ich war also einigermassen gewappnet.

In der Waschküche liegt seit einiger Zeit, eins von Lenis Flauschkissen. An dem sie vorgestern, als ich die Wäsche machte, plötzlich unheimliches Interesse hatte. Sie tobte darauf herum und verrutschte es mit hektischen Sprüngen. Genau in dem Moment als mir bewusst wurde, dass sich etwas HINTER diesem Kissen befinden musste und ich genau wusste, was dies war, sah ich sie auch schon.

RIESIG, Wirkich riesig, gedrückt an die Wand. Ich voller Schock, das Kissen wieder hingeschoben und erstarrt mindestens 10 Minuten hingeglotzt, ob sie wieder rauskommt. Ich kann sie auch nicht raustragen, das geht einfach nicht. Sie kam nicht raus. Also blieb mir nichts anders übrig, als ihr die Mietregeln zu verkünden und wieder zu gehen.

Gestern sah ich sie nicht. Vielleicht war sie ja ausgezogen. Das Wetter wird ja wieder ganz schön….

Gerade eben ging ich nach unten und sah nichts von ihr. Bis ich weiterging und auf einmal aus den Augenwinkeln etwas blitzschnell hinter das Kissen laufen sah. Ich mal wieder die Nachbarschaft zusammengeschrien ( manche Dinge ändern sich nie), und ich bin mir sicher, sie hat auch hinter ihrem Kissen geplärrt vor Schreck.

Und ihr schnelles Weglaufen hat mich irgendwie berührt. Weil sie genauso Angst hat vor mir, wie ich vor ihr. Und so gab ich ihr einen Namen. Sie heisst Ilse. Ilse kann so lange unten wohnen, bis ich jemanden hier habe, der sie nach draussen bringt. Sie hat die Waschküche für sich solange es dunkel ist. Sie hat die Waschküche für sich solange es dunkel ist. Ich werde extra laut die Treppen herunterkommen, damit sie mich hört und sich wieder in ihre Kissenwohnung begeben kann.

Klare Ansage, klare Regeln, Ilse und meine Wohngemeinschaft.

Ich möchte einem anderen Lebewesen nichts Böses tun,  nur weil ich eine so irrationale Angst habe. Wir 2 bekommen das schon hin bis ich ein ihr ein neues Zuhause geben kann <3

Habt einen schönen Abend Göttinnen,

Sandra

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