Die Reise der Göttin – Tag 480

Göttinnen,

Seit dem 24.3. habe ich Angst vor Dezember.

Weil der Dezember eigentlich immer der schönste Monat war.

Nicht nur wegen Weihnachten. Meine Mama und ich haben Geburtstag. Meine Oma auch. Direkt an Weihnachten. Und nun ist sie das erste Jahr nicht mehr dabei.

Mein Kummer und Schmerz im Herz wieder so frisch wie damals im März.

Kein zusammen feiern, kein Kaffee und Kuchen mehr bei ihr. Kein Weihnachtsessen mehr. Kein „meinen Geburtstag feiern“ mehr mit ihr. Ich vermisse sie so arg echt.

Die letzten Jahre habe ich mir immer gedacht, hoffentlich wird das nicht der letzte Dezember mit ihr. Hab versucht alles in Erinnerung zu halten. Irgendwie hab ich das letztes Jahr nicht gemacht. Glaube ich. Ich kann mich nicht mehr erinnern.

Vielleicht ist aber auch der Terror in mir zu laut. Am liebsten möchte ich wie ein kleines, trotziges Mädchen mit dem Fuss aufstampfen und „Ich will aber meine Oma wieder und zwar sofort!“, verlangen.

Die Dezember sind einfach zu typisch unser Familienmonat. Mit vielen tollen Tagen. Und jeder einzelne von ihnen wird nun nie mehr so sein wie sie einmal waren.

Gott wie ich Endgültigkeit hasse. Ich möchte einfach meine Oma wieder.

Seit Anfang Dezember habe ich so viel weinen müssen, wie gefühlt die ganze Zeit seit März.

Es gibt so viele Dinge, die ich ihr erzählen möchte. Zum Beispiel, dass ihre Enkelin, die absolut keine Kochgöttin war, nun wie eine Wahnsinnige Hundeleckerli backt. Ich weiss, dass hätte sie unglaublich amüsiert. Mit ihr quatschen, das fehlt mir so sehr.

Aber wir 3 Mädels (Mama, Tante & ich) sind trotzdem so froh, dass sie in einem perfekten Timing gehen durfte. Unbegreiflich wäre es, dass sie dieses Weihnachten und Geburtstag alleine im Heim verbringen hätte müssen. Wir sie nicht besuchen hätten dürfen. Das ist auch ein wirklich grausiger Gedanke.

Und so finde ich mich ab. Was bleibt auch anderes übrig. Versuche das Positive für diesen Monat zu erkennen. Dankbar für ihren Segen, so schnell gehen zu dürfen. Dankbar, dass sie diese Zeiten nicht mehr erleben muss. In innigster Liebe zu ihr, sie jeden Tag vermissen.

Du fehlst uns wirklich sehr Oma. Schau doch bitte mal ab und an über die Feiertage vorbei und nimm uns in die Arme <3

Ich hab dich sehr lieb

Sandra

Ein Kommentar hinterlassen